Kunstcoaching

Kunstcoaching ist ein 3-tägiger intensiver Selbsterfahrungsprozess als Einzel- oder Gruppencoaching mithilfe eines Kunstwerkes.

Wann ist es sinnvoll, ein Kunstcoaching zu machen?

  • als Hilfe bei Lebensumbrüchen, Entwicklungshürden, Schwellensituationen

Kunstcoaching ist besonders wertvoll in Lebensphasen, wo ein Neubeginn ansteht oder gerade vollzogen wurde. Ebenso hilfreich kann ein Kunstcoaching sein, wenn es darum geht, einmal aus stark involvierenden Prozessen (im Beruf/Ausbildung/in Beziehungen) herauszutreten, inne zu halten und den eigenen Stand in der Welt zu reflektieren.

  • zum Herauskommen aus dem Alltagstrott

Kunstcoaching erlaubt es, aus dem Alltagsgeschehen herauszukommen und das, was ist und das, was sein soll, einer Reflexion zu unterziehen. Es regt dazu an, Entwicklungen zu überdenken, neue Wege zu beschreiten und auch das, was sich als besonders gut und tragfähig erwiesen hat, als solches wahrzunehmen und zu würdigen.

  • oder auch als Coaching für Kunst-Interessierte

Das Kunstcoaching richtet sich auch an Kunstliebhaber und Kunst-Interessierte. Über den ausgedehnten Erlebensprozesses des Kunstwerkes erfahren wir im Kunstcoaching die besondere und die für das Kunstwerk spezifische Wirkqualität des Werkes. Besonders reichhaltig wird dieser Selbsterfahrungsprozess mithilfe eines Kunstwerks im Gruppen-Coaching. Denn hier erfahren alle Teilnehmer von den differierenden Erlebenserfahrungen der anderen Teilnehmer.
Diese Herangehensweise an Kunst ist ungewöhnlich – sind wir es doch gewohnt, das Kunstwerk über die Absicht des Künstlers, die Epoche seiner Entstehung und andere ikonographisch-kunstgeschichtliche Einordnungen zu verstehen. Das Erleben der Wirkweise des Kunstwerks auf den Betrachter stellt demgegenüber eine äußerst spannende Kunsterfahrung dar. Sie ergänzt, vervollständigt das Wissen, das wir über Kunst haben.

Mit oder ohne konkrete Problemlage im eigenen Leben profitiert jede/r Coachee von diesem 3-tägigen Selbsterfahrungsprozess an einem Kunstwerk.

 

Grundlagen des Kunstcoachings

  • Das Museum als idealer Raum der Selbstreflexion

Den Auftakt des Kunstcoachings gibt ein gemeinsamer Besuch in der Hamburger Kunsthalle. Fernab vom Alltagsgeschehen, von der Hektik und Triebsamkeit der Welt laden Bilder der Kunst zum Verweilen und zur Reflexion ein. Wir betrachten diese Bilder, aber sie werfen auch einen Blick zurück. Der Bildtheoretiker George Didi Hubermann hat dies auf die Formel gebracht: „Was wir sehen, blickt uns an.“

  • Kunstwerke als Co-Coaches im Selbsterfahrungskontext

Meine Forschung an einschlägigen Kunstwerken, wie dem Schwarzen Quadrat von Malewitsch und dem Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich nimmt explizit den Bildbetrachter in den Blick. Bilder, die das Bild verweigern (Malewitsch’s Quadrat), Bilderwartungen enttäuschen (Caravaggio’s Narziss) und die Figur des Betrachters ins Zentrum des Bildes rücken (Friedrich’s Wanderer) gehen weit über das Bild an der Wand hinaus. Sie öffnen einen imaginären Raum zum Betrachter hin; sie involvieren ihn, und lassen ihn sogar Teil des Bildes werden. Auf diese Weise werden Kunstwerke zu Co-Coaches im Selbsterfahrungsprozess.

Kunstcoaching ist eine besondere Form der Selbsterfahrung. Auch ohne konkreten Anlass für ein Coaching – d.h. mit oder ohne konkrete Problemlage – erlaubt das Kunstcoaching einen neuen Blick auf sich selbst. Im Austausch mit dem Kunstwerk fungiert dieses als Projektionsfläche für zentrale Fragen des Lebens:

  • Wo stehe ich als Betrachter oder gar Beteiligter?
  • In welche Rollen/Situationen gerate ich wiederholt und warum?
  • Wie ist mein Blick auf die Dinge? Was macht mir zu schaffen?
  • Wo gibt es, angeregt durch das Erleben des Kunstwerks, andere Umgangsformen mit diesen Lebensfragen?
  • Kunstcoaching auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Bildwirkungsanalysen

Wer die Bilder anklickt, bekommt in Form eines Kurz-Porträts des Kunstwerks einen Eindruck von den tiefenpsychologischen Themen, die durch die Bilder belebt werden.

 

Ablauf

1. Tag: Das Coaching beginnt im Museum vor dem gewählten Kunstwerk. Nach den Erlebenseindrücken gibt es eine kleine Pause und Fortsetzung des Coachings in den Beratungsräumen.

2. Tag: Mithilfe eines Perspektivwechsels vom Erleben des Kunstwerks hin zu dem Blick auf sich selbst wird problemzentriert an eigenen Themen gearbeitet. Hier dient nun das Bilderleben als hilfreiche Projektionsfläche.

3.Tag: Nach einer Fortsetzung und Reflexion des Selbsterfahrungsprozesses geht es abschließend um die Entwicklung eines Ausblicks für die anstehenden Lebensfragen und Aufgaben.